Die Sportart Rope Skipping erlebt einen neuen Aufschwung!
31. Mai 2023 | von Isabell HachDie Halle der Maler-Becker-Schule füllt sich mittwochs um 17:00 Uhr ganz schnell, wenn erst einmal die blauen Seilsäcke ausgeleert sind: 30 Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren greifen sich ihre Lieblingsseilfarbe, messen professionell aus ob die Seillänge für ihre Körpergröße passend ist und beginnen dann damit, sich gegenseitig ihre Lieblingssprünge zu zeigen. Manche haben sich in einem Kreis aufgestellt und spielen schon das “Seilkreiselspiel”: Einer dreht sich mit dem langen Seil in der Mitte, die andern stehen drum herum und müssen ganz hochhüpfen, um es nicht zu berühren. Wer nicht rechtzeitig hochspringt, muss selbst in die Mitte und sich drehen. Dann gellt ein Pfiff der Übungsleiterin durch die Halle und alle rasen in die Mitte zur Vorstellungsrunde. Wer in derselben Gruppe ist, ist ein Team und jeder muss alle Namen der Teammitglieder wissen – also heißt es: Aufgepasst und nacheinander die Namen des jeweils rechten Nachbarn aufgesagt. Ist das geschafft, dürfen zum Aufwärmen alle an eine Hallenseite rennen und ab geht es – immer durch die Mitte über das Seil – von rechts nach links: Wer kann das schon im Hampelmann? Wer kann eine halbe Drehung im Seil machen? Kann schon jemand rückwärts über das Seil springen? Nach dieser Aufwärmphase wird kurz gespielt: Beliebt sind Stophopsen (Wer sich beim Klang der Musik noch bewegt, muss eine Extraaufgabe erfüllen) oder das Feenspiel (Wer von den Jägern vom Ball getroffen wurde, kann nur von einer guten Fee gerettet werden, die ein Springseil dabei hat, durch dessen “Magie” man wieder befreit werden kann, wenn man fehlerfrei zu zweit im Seil darüber springt). Spätestens dann haben sich alle “Jumpminions” warmgehüpft und sind bereit, nach einer Trinkpause zum Einzelseil zu greifen. Jetzt werden die verschiedenen Rope Skipping Sprünge geübt – vorwärts, rückwärts, seitwärts, Hocke, Kreuzen und noch viele mehr. Und am Ende der Stunde werden alle Sprünge aneinander gefügt und eine kleine Folge auf Musik gesprungen.
Doch damit ist die Hopserei in der Schulturnhalle noch nicht vorbei. Pünktlich um 18:00 Uhr kommen die zwanzig Mädels der “Jumpicorns”, die Geübten Rope Skipper, herein und lösen die Anfängerkids ab. Hier herrscht schon mehr Disziplin und Ordnung: Gestartet wird mit koordinativen Höchstleistungen im Double Dutch (zwei Seile werden abwechselnd gegeneinander geschlagen). Aber nicht nur aufrecht, sondern auch im Liegestütz oder Body Bounce. Danach folgt das Speed-Training. Also wer schafft in 30 oder 60 Sekunden die meisten Sprünge fehlerfrei? Wer dann noch Puste hat, darf zeigen, welche höheren Levelsprünge sie schon kann. Handstand durchziehen? Double Under? Eine Brezelkombi? Oder sogar Radwende mit anschließendem Rückwärts Double Under? Sind diese Sprünge erst einmal einzeln geübt, kann zu den Partnerdisziplinen übergegangen werden: Beim “Wheel” schlagen zwei Springerinnen das Seil gegengleich – mit jeweils einem Seilgriff der Partnerin daneben. Man ist hier also nicht nur für sich selbst verantwortlich. Man muss im perfekten Rhythmus miteinander sein. Zu guter Letzt werden Single Rope, Long Rope und Wheel zusammengebracht und in einer Show aneinandergereiht. Auf ein Lied mit einem eingängigen Beat, macht das ganze Gleich noch mehr Spaß und endet in einem spektakulären Schlussbild.
Gleich zwei Stunden Training hintereinander hat die Gruppe “Jumpfusion” am Montag. Da Rope Skipping viel unterschiedliches Können in Kraft, Koordination, Ausdauer und Geschicklichkeit erfordert, werden die ersten 60 Minuten diese Grundeigenschaften der Fitness gezielt trainiert. Mit Tabata, isolierten Übungen im Stand oder kombinierten Trainingseinheiten. Wenn der erste Schweiß fließt, ist auch hier Speed Training angesagt, mal mit schwereren und mal mit leichteren Seilen. Danach werden die Sprünge geübt, die in der nächsten Show eingebaut sind und meist einen Schwierigkeitsgrad Level 3 erreichen. Dabei sind hier auch Seilwürfe oder Partnerübungen “Two in One”, zwei Springer in einem Seil. Die zweite Stunde konzentriert sich auf den nächsten Showauftritt der Gruppe. Die meist sieben Minuten langen Choreos, inklusive mehrerer Seil- und Aufstellungswechsel, sowie Akrobatikeinlagen müssen lange geübt werden, bevor jeder synchron alle Sprünge beherrscht und alles “bühnenreif” ist.
Rope Skipping ist eine tolle Sportart, die sowohl individual als gutes Training für alle Bereiche des Körpers ist, gleichzeitig aber auch zu mehreren als Teamsport ausgeübt werden kann. Wir suchen noch Springerinnen über 18 Jahre – wer also Zeit und Lust hat, kann gerne montags von 17:00 bis 19:00 Uhr zum Probetraining in der Großen Turnhalle (Th) vorbeispringen – ehm -schauen :)